Automatische Dosieranlage – lohnt sie sich?

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Automatische Dosieranlagen erleichtern die Poolpflege für jeden Poolbesitzer um einiges. In diesem Artikel möchten wir die für Unterschiede bei den unterschiedlichen Anlagen vorstellen und erklären, worauf bei der Inbetriebnahme von automatischen Dosieranlagen zu achten ist.

Welche Vorteile hat man, wenn man eine automatische Dosieranlage nutzt?

Der Komfort steht natürlich an erster Stelle. Man muss sich weniger um die Wasserpflege kümmern, da die gesamte chemische Pflege automatisiert abläuft. Zudem ist auch die Wasserqualität gleichbleibend gut und man spart sogar Wasserpflegemittel.

Wie funktioniert eine Dosieranlage?

Eine Dosieranlage hat zur Aufgabe, einen bestimmten Wasserwert automatisch einzustellen und diesen Wert natürlich auch zu halten. Ganz egal wie oft der Pool benutzt wird, wie das Wetter ist oder welche sonstigen äußeren Einflüsse auf das Wasser einwirken.

Wir beschreiben nun, wie eine Dosieranlage einen pH-Wert prüft. Hierfür stellt man an der Dosieranlage einen Sollwert ein. Der perfekte pH-Wert liegt bei 7,2. Die Dosieranlage misst nun in regelmäßigen Abständen den aktuellen Ist-Zustand. Wenn die Dosieranlage merkt, dass es eine Differenz zwischen dem Ist- und dem Soll-Wert gibt, dann speist die Anlage über ein Impfventil das flüssige pH in das Poolwasser mit ein. Das macht die Anlage so lange bis der Ist-Zustand zu dem Soll-Zustand passt. Hier ein paar Beispiele für Dosieranlagen.

Hat die Poolgröße einen Einfluss auf die Auswahl einer geeigneten Dosieranlage?

Solange der Pool nicht die Größe eines öffentlichen Schwimmbads hat, ist die Wahl der richtigen Dosieranlage unabhängig von der Poolgröße. Alle Standardbecken bis 250 Kubikmeter können mit einer automatischen Dosieranlage genutzt werden.

Warum ist der Wasserpflegemittelverbrauch mit einer automatischen Dosierungsanlage geringer?

Wir haben vorhin schon angedeutet, dass mit einer Dosieranlage der Wasserpflegemittelverbrauch niedriger ist, als wenn man sie mit der Hand hinzugibt. Das möchten wir auch kurz erläutern.

Der Desinfektionsmittelverbrauch ist nicht immer gleich. In der Nacht ist dieser niedriger als bei der Nutzung des Pools oder bei starker Sonneneinstrahlung. Die Dosieranlage misst in regelmäßigen Abständen die Wasserwerte und kann so viel schneller und präziser Schwankungen ausgleichen.

Das ist besonders praktisch, da nicht jeder Poolbesitzer die Zeit und Lust hat, alle paar Stunden die Wasserwerte zu überprüfen. Außerdem kann es passieren, dass man sich bei der Zugabe von Poolpflegemittel per Hand in der Dosierung verschätzt und zu viel oder zu wenig in das Poolwasser gibt.

Wieso schwanken die Preise bei den automatischen Dosieranlagen so drastisch?

Auf dem Markt gibt es viele unterschiedliche Dosieranlagen und nun möchten wir erläutern wo diese Preisunterschiede herkommen. Es gibt einerseits Anlagen, die beispielsweise nur den pH-Wert des Wassers messen und regeln. Dann gibt es aber auch Anlagen, die messen und regeln nicht nur den pH-Wert, sondern messen und regulieren auch die Desinfektion, wie zum Beispiel mit Chlor.

Die meisten automatischen Dosieranlagen geben hierbei jedoch nicht den Chlorgehalt, sondern das Redoxpotential im Wasser an.  Die Redoxmessung ist weit verbreitet in der Dosiertechnik und gibt an, wie hoch das Desinfektionspotential ist.

Allerdings kann man von dem Redoxpotential nicht direkt einen genauen Chlorwert ableiten, man muss zusätzlich einen Blick auf den pH-Wert und auf die Menge an gelösten Salzen werfen. Diese beeinflussen nämlich das Redoxpotential. Hier kann man einfach zuerst den pH-Wert einstellen, dann dem Pool bis zum gewünschten Niveau Chlor zugeben und dann den angezeigten Redoxwert als Soll-Wert übernehmen. Der Redoxwert ist somit ein Hilfsparameter, von dem man die Desinfektionsleistung ablesen kann.

Welche zusätzlichen Dinge können durch eine automatische Dosieranlage vereinfacht werden?

Es gibt auch viele weitere Funktionen, die meistens aber mehr dem Komfort dienen und nicht unbedingt notwendig sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Durchflussschalter. Wenn eine Dosieranlage einen verbaut hat, dann merkt die Anlage, wenn es einen Wasserdurchfluss gibt. Also erst wenn die Pumpe eingeschaltet ist, funktioniert diese auch. Wenn eine Dosieranlage keinen Durchflusswächter besitzt, dann muss eine Zeitschaltuhr oder ähnliches verbaut werden, damit die Dosieranlage erst einschaltet, wenn auch die Pumpe aktiv ist.

Es gibt auch weitere Funktionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, ein Touchdisplay einzubauen. Auch das Ablesen der Messwerte über eine App oder eine Internetseite ist möglich. Manche Dosieranlagen schicken sogar eine Benachrichtigung auf das Handy, wenn zum Beispiel der Chlorbehälter leer ist. Das ist besonders praktisch, wenn man Ferienhäuser vermietet oder nicht immer vor Ort ist. In der oberen Preisklasse von automatischen Dosieranlagen befinden sich auch noch Anlagen, die sich nicht nur um die Dosierung, sondern auch um die gesamte Pooltechnik kümmern. Diese Anlagen steuern auch die Wärmepumpe oder die Poolpumpe.

Kann eine automatische Dosieranlage nur mit Chlor desinfizieren?

Bei der Desinfektion des Pools gibt es nicht nur Anlagen, die mit flüssigem Chlor desinfizieren. Es gibt auch weitere Desinfektionsarten, wie zum Beispiel die Desinfektion mit Brom, per Salzelektrolyse oder auch mit Aktivsauerstoff.

Wie wird eine automatische Dosieranlage installiert?

Es gibt zwei unterschiedliche Arten, wie man die Impfstellen und die Messsonden anbringen kann. Bei der ersten Option befindet sich die Messsonde direkt in der Dosieranlage. Es wird Messwasser angezogen und durch eine separate Messwasserzelle geleitet. Das Wasser wird vor den Impfstellen angesaugt und vor der Filterpumpe wieder ausgegeben. Der Vorteil dieser Methode ist, dass jederzeit ein Zugriff möglich ist, sogar bei laufendem Betrieb.

Bei der zweiten Option ist die Messeinheit direkt in der Filterleitung. Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Messsonden dem Hauptstrom ausgesetzt sind, somit können diese auf Dauer leiden. Um die Messsonden zu schonen, könnte man die Messeinheit mit einem separaten Bypass anschließen. Vor der Montage sollte mindestens einmal ins Betriebshandbuch geschaut werden, um zu überprüfen, wie die Dosieranlage richtig montiert werden kann. Hierbei ist es sehr wichtig, dass die Messsonden vor den Impfstellen angebracht werden sollten, denn sonst würden diese ständig das geimpfte Wasser testen. Außerdem sollte der Abstand von der Messsonde zu den Impfstellen mindestens 60 cm betragen. Sollte die Pumpe einmal zum Stillstand kommen, dann kann es passieren, dass die Messsonden von den Wasserpflegemitteln beschädigt werden. Die pH-Minusimpfstelle sollte vor der Chlorimpfstelle gesetzt werden, damit die Säure des pH-Minus die Chlorimpfstelle reinigt.

Wenn weiteres Zubehör, wie zum Beispiel eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe verwendet wird, dann sollten diese Anschlüsse am besten auch vor die Impfstellen der Dosieranlage gesetzt werden. Damit wird das Zubehör nicht unnötig den Wasserpflegemitteln ausgesetzt.

Wie wird eine automatische Dosieranlage in Betrieb genommen?

Sobald die Dosieranlage richtig angeschlossen ist, kann es auch schon mit der Kalibrierung losgehen. Nach der Beckenbefüllung sollte man zuerst einen Wertestabilisator hinzugeben, um unerwünschte Kalkanlagerungen zu vermeiden. Danach muss der pH-Wert eingestellt werden. Auch wenn nach der Überprüfung der pH-Wert bei 7,3 oder 7,4 liegt, sollte dieser auf exakt 7,2 eingestellt werden. Anschließend kann portionsweise Chlor hinzugegeben werden, bis der gewünschte Chlorwert erreicht ist. Wir empfehlen einen Wert von einem Milligramm pro Liter, das ist vollkommen ausreichend für eine sichere Desinfektionsleistung. Wenn dieser Wert erreicht ist, kann man auf der Anzeige nun den Redoxwert ablesen, dieser kann nun als Soll-Wert eingetragen werden.

Der Redoxwert sollte trotzdem hin und wieder überprüft werden. Wir empfehlen nach der Installation einmal in der Woche die Werte, also pH- und Chlorwert noch manuell zu überprüfen. Die Kalibrierung sollte spätestens nach 2 – 3 Monaten nochmal wiederholt werden.  

Was muss nach der Inbetriebnahme der automatischen Dosieranlage beachtet werden?

Wenn die Dosieranlage richtig in Betrieb ist, hat man wenige Verpflichtungen. Natürlich müssen die Chlor- und pH-Behälter im Auge behalten werden. Falls ein Behälter die Mittel verbraucht hat, müssen diese aufgefüllt werden. Zusätzlich sollte man mindestens einmal in der Saison die Messsonden kalibrieren, dafür eignet sich besonders der Saisonstart.

Auf keinen Fall sollte man Hausmittel für die Poolpflege verwenden, denn diese beinhalten häufig Phosphate. Phosphate sind ein perfekter Nährstoff für Algen. Um das Poolwasser so klar wie möglich zu halten, sollten ebenfalls Flockungsmittel verwendet werden. Diese binden auch die  ganz feinen Partikel.

Wir helfen Ihnen gerne weiter, falls Sie darüber nachdenken einen Gartenpool zu bauen. Unser Swimmondo-Team bietet eine umfangreiche Beratung. Wir unterstützen Sie gerne bei der Umsetzung von Ihrem Traumpool und freuen uns auf ein unverbindliches Erstgespräch. Besuchen Sie auch unseren Poolkonfigurator und planen Sie ihren Traumpool mit uns. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

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2 Kommentare zu „Automatische Dosieranlage – lohnt sie sich?“

  1. Guten Tag Herr Hecht

    Darf ich Sie anfragen, ob es sein kann, dass ein 25 kg Kanister Flüssigchlor nur ca. 10 Tage reicht?

    Oder besteht die Möglichkeit dass an der Anlage das Chlor zu hoch eingestellt ist?

    Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort.

    Freundliche Grüsse

    Claudia Iseli

    1. Hallo Claudia, der Chlorverbrauch ist in der angegebenen Menge ungewöhnlich hoch. Das kann verschiedene Ursachen haben. Der Verbrauch ist von mehreren Faktoren abhängig, wie Poolgröße/Wassermenge, Sauberkeit des Pools, ob eine Abdeckung vorhanden ist und wie stark das Becken genutzt wird. Die wichtigste Regel ist, dass Chlor nur in Kombination mit dem richtigen pH-Wert effektiv wirken kann. Stimmt der pH-Wert nicht, führt auch ein erhöhter Chloreinsatz nicht zum gewünschten Effekt. Wir empfehlen deshalb, zunächst den pH-Wert zu kontrollieren. Ist dieser im Normbereich, sollte die Dosierung der Chloranlage genau beobachtet werden und eine Handmessung zur Kontrolle durchgeführt werden, um auszuschließen, dass die Anlage defekt ist. Sollten hierbei keine Auffälligkeiten festgestellt werden, empfehlen wir, einen Fachmann vor Ort zu kontaktieren.

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